Bahnstrecke Coburg - Bad Rodach

DIE GESCHICHTE DER NEBENBAHN

Am 1. Juli 1892 wurde der Betrieb auf der Nebenbahn von Coburg nach Rodach zum erstenmal aufgenommen. Bereits ab 1860 wurde darüber gesprochen, Rodach mit einem Bahnanschluß zu versehen, da das einzige Verkehrsmittel zur damaligen Zeit Postkutschen waren.

Herzog Ernst von Sachsen-Coburg-Gotha ist es zu verdanken, daß die Strecke nicht als Schmalspurbahn gebaut wurde, sonst wäre sie wohl schon längst nicht mehr in Betrieb.

In nur einem Jahr wurde die 17,6 km lange Strecke die von der Werra-Eisenbahn-Gesellschaft gebaut und später auch betrieben wurde, fertig gestellt. Der erste Zug war mit 4 Wägen bestückt, einem Post- und Gepäckwagen und 2 Personenwagen. 1895 gab die Werra-Eisenbahn die Strecke an die Königlich Preußische Eisenbahn Verwaltung ab, die das Streckennetz übernahm.

In den folgenden Jahren plante man die Bahnstrecke nach Hildburghausen weiterzuführen, um sie dort an die Werrabahn anzuschließen. Die Pläne wurden jedoch wieder verworfen, auch heute keimen diese Pläne noch manchmal auf und machen Hoffnung auf eine Verlängerung der Strecke.

Fast unbeschadet befuhren, bis im April 1945, die Züge die Strecke, bis amerikanische Truppen das Bahnhofsgebäude von Rodach beschlagnahmten. Zum Ende des Krieges wurde der Zugverkehr eingestellt, da im Bahnhof von Coburg Gleisanlagen zerstört und unbefahrbar waren. Ab September 1945 übernahm die Reichsbahn Direktion Nürnberg die Verwaltung der Bahnen im Landkreis Coburg.

Baureihe 211 im Bahnhof von Coburg, bereit zur Abfahrt nach Rodach.

Die Bundesbahn erweiterte in den 50er Jahren den Fahrplan, auf Grund der gestiegenen Nachfrage befuhren werktags 8 Zugpaare die Strecke. In den 70er Jahren gab es immerhin noch 6 Zugpaare werktags und an den Wochenenden verkehrte ein Schienenbus bis zu 4 mal, zwischen Coburg und Rodach. Anfang der 80er Jahre begann die Bundesbahn den Fahrplan auszudünnen, weil das Fahrgastaufkommen weiter sank. So wurde der Betrieb erst an den Sonntagen auf die Straße verlagert und ab dem Sommerfahrplan 1982 auch noch der Samstagsverkehr. Von Montag bis Freitag pendelten gerade noch 3 Zugpaare, die mit der Baureihe 211 und Silberlingen bestückt waren, auf der Strecke.

Bis 1987 bedrohte die Stilllegung die Bahnstrecke, doch ein Gutachten konnte das gerade noch rechtzeitig verhindern. Eine Vereinbahrung zwischen der Bundesbahn und dem Freistaat Bayern garantierte daß auch schwach frequentierte Bahnstrecken erhalten werden sollten. Noch im selben Jahr wurde das 95-jährige Bestehen gefeiert.

100-jähriges Bestehen der Strecke Coburg - Bad Rodach

Im Juni 1992 feierte die Deutsche Bundesbahn den 100. Geburtstag der Strecke mit einem Festwochenende. Die Nürnberger Museumsdampflok 23 105 wurde dafür eigens mit historischen Wagen bestückt und pendelte am Samstag und Sonntag zwischen Coburg und Rodach.

BR 23 bestückt mit historischen Wagen im Bahnhof Meeder

Baureihe BR 23 Dampflok des Nürnberger Depots

Die Nürnberger Museumsdampflok 23 105 wurde regelmäßig bis 2005 bei Sonderfahrten eingesetzt, wie beim Streckenjubiläum Coburg – Bad Rodach. Hier fährt sie in den Bahnhof von Meeder. Hinter der Lok befand sich früher das Bahnhofsgebäude, daß in den 70-er Jahren abgerissen wurde.

Im Oktober 2005 wurde diese Lokomotive bei dem Großbrand im Nürnberger Schaudepot des Eisenbahnmuseums zerstört und im November 2005 in eine Halle in der Nähe des alten Lokschuppens gebracht.

Die zerstörten Dampflokomotiven sollen nach und nach wieder restauriert werden, alle verbrannten Diesellokomotiven sind dagegen unwiederbringlich verloren.

Baureihe BR 64 in Bad Rodach

Die 1934 gebaute Dampflok der Baureihe 64 295, die heute zum Fuhrpark des Deutschen Dampflokmuseum in Neuenmarkt gehört, wurde als Exponat in Bad Rodach zur Besichtung ausgestellt. Da diese Bauart auf der Nebenbahn zum Einsatz kam.

Sie gehörte einst der Deutschen Reichsbahn und wurde im Personennahverkehr meist nur auf Nebenbahnen eingesetzt.

Baureihe BR E 144

Die E-Lokomotiven der Baureihe E 44 waren einst die ersten Fahrzeuge auf dem elektrifizierten deutschen Schienennetz. Sie wurden meist im süddeutschen Personennahverkehr, zwischen 1935 und 1982 eingesetzt. Die E 44 gilt als Vorreiter für viele nachfolgende Elektrolokomotiven. Die DB verfügte über 125 Lokomotiven dieser Baureihe.

Heute ist die E 44 119 “nur noch” ein rollfähiges Exponat und gehört zum Bestand der historischen Fahrzeuge des DB Museums Nürnberg.

Aktuell

Baureihe BR 628 in Bad Rodach

Am Morgen des 1. Januar 2008 steht der Triebwagen der Baureihe 628 im Bahnhof von Bad Rodach, bereit zur Abfahrt nach Coburg.

Der Zug mit der Nummer 34196 ist der 1. des Jahres 2oo8!

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